#8 „Du kannst nicht nicht handeln. Auch Untätigkeit hat Konsequenzen.“ - Im Gespräch mit Hotelier Frank Marrenbach
Shownotes
In dieser Episode von Handwerk & Haltung sprechen Matthias Vickermann und Jessica Sander mit Frank Marrenbach, einer der prägendsten Persönlichkeiten der europäischen Hotellerie. Über zwei Jahrzehnte leitete er das legendäre Brenners Parkhotel in Baden-Baden, später die internationale Oetker Collection. Heute führt er als CEO und Mitgesellschafter die Althoff Hotels.
Frank Marrenbach teilt seine Leitgedanken: „Vorsprung durch Menschlichkeit“ und „Du kannst nicht nicht handeln.“ Er erzählt, warum ihn die Unterschiedlichkeit von Menschen fasziniert, wie er in Krisenzeiten Gelassenheit bewahrt und welche Rolle Demut, Freiheit und Verantwortung in seinem Leben spielen.
Ein Gespräch über Haltung, über die Kraft von Entscheidungen, und darüber, warum es sich lohnt, auch in unbequemen Situationen den eigenen Werten treu zu bleiben.
Themen dieser Folge:
- Warum Menschlichkeit der wahre Vorsprung ist
- Gelassenheit in Krisen: Führung in der Corona-Zeit
- Demut und die Frage nach unserer Bedeutung im größeren Kontext
- „Du kannst nicht nicht handeln“ – warum jede Haltung Kreise zieht
- Arbeit als Freude statt Pflicht
- Die Rolle von Partnerschaft und Familie im Leben eines Hoteliers
Ein inspirierendes Gespräch über Werte, Führung und die Kunst, Haltung zu zeigen.
🎙 Frank Marrenbach – Hotelier & prägende Persönlichkeit der europäischen Hotellerie
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Transkript anzeigen
00:00:02: Ich habe ein Leitgedanken, Vorsprung durch Menschlichkeit.
00:00:06: Das ist keine Platitude, sondern Menschen interessieren mich in ihrer im Facettenreichtum, in ihrer Unterschiedlichkeit.
00:00:14: Willkommen bei Handwerk und Haltung, dem Podcast mit Matthias Weckermann.
00:00:19: Es geht um Maßarbeit im Handwerk und im Leben, um Werte, Verantwortung und die Kunst Haltung zu zeigen, gerade dann, wenn es unbequem wird.
00:00:27: Matthias Weckermann ist Marschumacher, Unternehmer, Speaker und Netzwerker.
00:00:32: Gemeinsam treffen wir Menschen, die in ihrem Bereich Maß stehbesetzen.
00:00:36: Wir sprechen über Wandelwerte und das, was wirklich zählt.
00:00:40: Das ist Handwerk und Haltung.
00:00:45: Herzlich willkommen, ich bin Jessica Sander und ich freue mich sehr, dass natürlich Matthias Bickermann an meiner Seite sitzt.
00:00:49: Hallo Matthias.
00:00:50: Hallo Jessica.
00:00:51: Unser heutiger Gast zählt zu den prägensten Persönlichkeiten der europäischen Hotellerie mehrfach als Hotel jedes Jahres ausgezeichnet.
00:00:59: Führte er über zwei Jahrzehnte das legendäre Brenners Park Hotel und Spa in Baden-Baden.
00:01:05: Bevor er als CEO die internationale Ötgar Collection leitete, heute steht er an der Spitze der Altaufotels und gestaltet dort mit Vision und Haltung die Zukunft der Privathotellerie.
00:01:16: Er ist Rheinländer, Familienmensch, Porsche-Liebhaber und bekannt für seine Ruhe, Empathie und Kleid.
00:01:21: selbst in schwierigen Momenten.
00:01:23: Ich freue mich sehr, dass du heute da ist.
00:01:24: Herzlich willkommen, Frank Marenbach.
00:01:26: Hallo, Frank.
00:01:27: Hallo, Jessica.
00:01:28: Schön, dass ich da sein darf.
00:01:29: Ja, auch meinerseits, lieber Frank, dass du die Zeit gefunden hast und heute mal in meinem Podcast hier dran teilzunehmen.
00:01:35: Freu ich mich, wie ich sehr darüber.
00:01:37: Ja, das gilt auch für mich.
00:01:38: Bin ich total gespannt, was du, was ich mich denn so fragen werde, über was wir uns unterhalten.
00:01:43: Es wird bestimmt Unterhalt sei.
00:01:46: Auf jeden Fall.
00:01:47: Und meine erste Frage geht aber an Matthias.
00:01:49: Matthias, du begleitest den Weg von Frank ja schon der ganze Weile.
00:01:52: Du kennst ihn seit deiner Ausbildung als Marschumacher.
00:01:55: Du hast im Brenners geheiratet und ihr seid gemeinsam im Rotere Club.
00:01:59: Was schätzt du denn besonders an Eman, unseren Gast?
00:02:02: Ja, also ich weiß noch damals, als ich im Jahre zwei tausend zwei hier bei einem anderen Marschumacher eine Ausbildung begonnen habe.
00:02:08: Kurze Zeit später habe ich dich kennengelernt als Herrn Marenbach.
00:02:11: Und das war natürlich auch als junger Mensch aus dem Ruhrgebiet kommend, Schwerte, sehr beschauliche Städtchen.
00:02:17: Man sah dieses tolle Hotel.
00:02:19: Ich weiß gar nicht, wie lange es bei mir gedauert hat, bis ich mich vielleicht mal reingetraut habe.
00:02:23: Und ob es war immer total höflich.
00:02:24: Und das habe ich so geschätzt, auch wenn ich vielleicht da noch der junge Mensch war, unter auszubilden.
00:02:28: Es ist aber aufgefallen.
00:02:31: Menschen und tatsächlich total zu die Aufmerksamkeit habe, selbst mit einem auszubildenden Gespräch zu suchen.
00:02:37: Und es gibt einfach auch viele Menschen, die nur auf höherer Ebene sich unterhalten wollen mit dem Inhaber oder was ich mit welcher Positionen an einem unternehmen.
00:02:47: Und das hat mich irgendwie sehr ergriffen.
00:02:49: Ich konnte gar nicht erst einmal so mit umgehen, dass ich sagte, okay, der Herr Marenbach, der möchte sich mit mir da unterhalten und habe dann erzählt, wie ich dazu gekommen bin und das war ein... Nicht oft, aber es waren immer schöne Gespräche.
00:02:59: So, und dann weiß ich auch noch, das war auch ganz toll.
00:03:01: Meine Frau und ich, wir haben dann am vierten August, im Brenners geheiratet.
00:03:05: Wir wollten in den Sechs heiraten, da hat man das Geld noch nicht gehabt, genau so für verschieben und ein Jahr.
00:03:09: Aber wir wollten die Hochzeit selbst bezahlen, haben das auch getan.
00:03:13: Und dann warst du so nett und hattest uns a, obwohl wir im Baden-Baden wohnen, all und top, das Storchennest oben noch gegeben.
00:03:20: Also jetzt haben die so Hochzeitswied.
00:03:21: Das war natürlich für uns mal ganz grandios.
00:03:23: Das ist ein Monatmeter von daheim entfernt und wir wurden zu dem Zeitpunkt noch unter ganz anderen Verhältnissen dort übernachten zu dürfen.
00:03:30: Und das habe ich auch natürlich bis heute noch.
00:03:32: Jetzt komme ich wieder zum Thema Buchbinderei, was du für ihn schon vorher angerissen hast.
00:03:36: Ein ganz tolles Handgemachtes Buch mit Bittenpapier mit einer Wittmung.
00:03:41: Ich kann es nicht mehr den Wortlaut genau auswendig sagen, aber es war unglaublich menschlich.
00:03:46: Und das war zum Schluss eine ganz vollkommene Hochzeit auch durch das, was deinerseits dazu gegeben wurde.
00:03:53: Gut, dass ich nicht kocht habe.
00:03:56: Ja,
00:03:56: oder die Musik gemacht
00:03:58: hat.
00:03:58: Dann würdest du heute das nicht so in der Erinnerung haben.
00:04:01: Sehr schön.
00:04:02: Das war meine Stepstones.
00:04:03: Und dann über Rotary.
00:04:04: Dann über Roterie haben wir uns kennengelernt.
00:04:06: Und du hast ja auch im Vorgespräch gesagt, dass du kaum einen Menschen kennst, der natürlich mit so vielen unterschiedlichen Gästenkunden zu tun hat, so viele Herausforderungen auch zu bewältigen hat, aber dabei so unglaublich gelassen ist.
00:04:19: Oder das hast du ja auch gesagt.
00:04:21: Also ich bin jetzt auch ruhiger geworden, aber freue ich, ich könnte das gar nicht verstehen, wenn mir irgendwas nicht lief.
00:04:25: Ich bin dann nicht aufbrausend, aber ich war viel aufgeregter.
00:04:29: Und hat auch noch, das habe ich bei dir immer selber gewonnen, diese unglaubliche innere Ruhe.
00:04:35: Und ich glaube, ich kann mir auch ein Bild davon machen.
00:04:37: Wir haben es ja die Tage schon mal davon gehabt, als wir uns getroffen haben.
00:04:39: Und jeden Tag in irgendeinem Hotel passiert irgendwas.
00:04:42: Manchmal kleine Dinge, manchmal große Dinge, Dinge, die schon sieben Mal passiert sind, die auch ein achtes Mal nicht passieren dürfen.
00:04:48: Dann nicht die Fassung zu verlieren und sagen, okay, in der Ruhe liegt die Kraft.
00:04:53: Das kann man bei dir wirklich behaupten, dass du der Großmeister von diesem Spruch bist.
00:04:56: Und das inspiriert mich immens.
00:04:59: Auch wenn ich das mancher Dierendon nicht sage, aber da probiere ich mir viel von abzuschauen.
00:05:04: Auch manch wird sagen, verdammt noch mal, das ist zwar ärgerlich, aber ja, durchatmen und morgen geht es weiter.
00:05:09: Frank, woher kommt denn die Gelassenheit?
00:05:11: Schlägt er der Rheinländer durch?
00:05:14: Tja.
00:05:15: Warum ist man, wie man ist?
00:05:16: Das ist, glaube ich, gar nicht so leicht zu sagen.
00:05:20: Du hast recht, Jessica, aber der Rheinländer ist per se so ein weltoffener Mensch.
00:05:26: Und Weltoffenheit bedeutet sicherlich auch eine positive Neugier und eine unverstellte Sicht auf Menschen und Dinge, die häufig auch sehr unterschiedlich sind.
00:05:39: Und das ist die Basis, würde ich sagen.
00:05:42: Und dann ... habe ich sicherlich auch ein Elternhaus gehabt, die mich in dieser Form eben auch begleitet haben, mich so erzogen haben.
00:05:53: Und ein Stückchen ist sicherlich auch Veranlagung.
00:05:57: Ich sage mal, die Ruhe und der Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen darf man auch nicht verwechseln mit unendlicher Entspanntheit oder einer gewissen Trägheit.
00:06:08: Das ist natürlich nicht.
00:06:11: Ja, es ist wahrscheinlich, wie wir alle, wir sind ein Ergebnis von vielen Einflüssen.
00:06:16: Wir meinen natürlich immer, wir sind ein Ergebnis eigen bestimmter Entwicklung, aber da steckt ja ganz viel auch von außen drin und da habe ich, glaube ich, Glück gehabt in der Art und Weise meines Großwerdens und meiner Einwettung in ein Elternhaus, was mir viel mitgegeben hat.
00:06:35: Du hast im Vorgespräch auch sowas gesagt, in einem größeren Kontext sind wir gar nicht so groß wie wir denken.
00:06:40: Wie hilft dir denn diese Demut im Alltag?
00:06:44: Ich finde, das ist eine Erkenntnis, die würde vielen von uns sehr gut tun.
00:06:51: Ich liebe Geschichte aus zwei Gründen, weil Geschichte einem ein bisschen hilft, sich selber zu verorten.
00:06:59: Wo ist man, wo kommt man her?
00:07:02: Und die Verordnung in einem größeren Ganzen gibt natürlich auch, dass jedem klar wird, dass wir als einzelne Wesen auf diesem schönen Planeten wirklich unbedeutend sind.
00:07:15: Ja, wir machen auf lange Sicht keinen Unterschied.
00:07:19: Also ob wir da sind oder wir da nichts da sind, historisch gesehen, seitdem wir sind ein verrückter Despot, der die Welt durcheinander gemacht hat oder wir sind, ich sag mal, Albert Einstein oder Steve Jobs, aber wer von uns ist schon von dieser, ich sag mal Bedeutung.
00:07:34: dann spürt man, es ist nicht entscheidend, was man macht.
00:07:38: So, und dann erschreckt man sich zunächst und sagt, okay, bin ich jetzt unbedeutend und das ist natürlich nicht, weil wir schon einen ganz großen Einfluss haben auf unseren kleinen Kosmos und den können wir positiv gestalten, den können wir nicht positiv gestalten und dann sind wir natürlich schon wieder.
00:07:54: Jeder von uns, du Jessica, du lieber Matthias, sind wir schon von Bedeutung für eine gewisse Zeit, für eine begrenzte Menge an Mit Menschen und das ist ein schönes Gefühl.
00:08:06: und in der kommen in dieser Erkenntnis glaube ich ergibt sich dieses Gefühl, was du sicherlich richtig beschrieben hast mit Demut.
00:08:14: Ich würde dich gerne noch mal etwas zu Matthias fragen.
00:08:16: Matthias hat ja schon begeistert erzählt, wie er dich damals kennengelernt hat, was er an dir schätzt.
00:08:21: Du hast ja im Vorgespräch auch gesagt, dieser groß gewachsene Typ, der hat dich begeistert mit seiner Neugier und Offenheit, hat er dich auch beeindruckt.
00:08:28: Kannst du dich noch an diese erste Begegnung erinnern und wie hat sich für dich dieser gemeinsame Weg entwickelt?
00:08:33: Ja, ich kann mich gut an die Begegnung erinnern, wobei ich mich nicht mehr gut an die allererste Begegnung, also wo das war, aber ich kann mich natürlich an Matthias gut erinnern, wie er hier in Baden-Baden ankam und über das Thema des Maßschuhmachens, zu dem ich auch vorher schon eine Affinität hatte, weil Handwerk finde ich einfach eine mega bewundernswerte.
00:09:00: Sache, weil ich handwerklich nicht begabt bin, vielleicht auch das, aber das Ergebnis so gerne habe.
00:09:05: Und dann habe ich schon gemerkt, dass der Matthias jemand ist, der ein Stückchen weiter denkt als vielleicht der Schnitt.
00:09:16: Wie viel weiter, das habe ich erst in den Jahren danach gemerkt.
00:09:20: Und so glaube ich, darf ich durchaus dem Matthias ein großes Kompliment machen, weil er ist nicht nur lang, sondern auch groß in dem, was er macht und denkt.
00:09:33: Und Matthias ist sein Mensch, der kann, ja, der kann lokal und der kann international.
00:09:40: Und vielleicht kommen wir nachher noch darüber zu sprechen und das habe ich immer geschätzt, diese Balance zwischen Detail Und dem Großen Ganzen, das ist eine Fähigkeit, das haben nicht viele.
00:09:54: Und das habe ich natürlich nicht sofort gesehen bei der ersten Begegnung, aber die Affinität hat gesagt, toll, junger Typ, der sich für so einen wunderbaren Beruf interessiert.
00:10:02: Und das fand ich beeindruckend.
00:10:04: So habe ich das Erinnerung.
00:10:06: Also, lieber Frank, wir haben ja schon kurz angedeutet, dein Weg ist ja mehr als beeindruckend.
00:10:11: Allein zwanzig Jahre hast du das Brenners Park Hotel geführt, danach die Edgar Hotel Collection und heute bist du CEO und Mitgesellschafter bei Altoffotels.
00:10:20: Wenn du zurückblickst, war das für dich eher ein geradliniger Weg oder gab es entscheidende Wendepunkt und Umwege, die man von außen vielleicht gar nicht sieht?
00:10:29: Weil das ist natürlich schon, und du bist bestimmt noch eines dazu zu sagen, es gab auch noch eine Zeit vor den Brenners.
00:10:35: Und wenn man es auf die Hotellerie bezeichnet, glaube ich, gibt es keine vergleichbare Karriere.
00:10:40: Und dieser Weg sieht von außen für viele immer aus.
00:10:44: Oh ja, super, das läuft wie geschniert.
00:10:47: Aber es gibt auch viele Punkte, wo man sagt, okay, glaube ich an mich, an was triggert mich, wie bleibe ich dran und wo sehe ich auch mein Ziel für den nächsten Schritt?
00:10:56: Generell würde ich sagen, dass sich Lebenswege ohnehin nur in der Retrospective als gerade oder stringent abbilden.
00:11:07: Dass aber der Weg zu dem bestimmten Ziel sicherlich eine Anreihung von Abzweigungen ist, die wir manchmal vorher so gar nicht geplant haben.
00:11:19: Jetzt würde ich bei mir schon sagen, dass ich mit meiner Berufswahl, die gar nicht durch mich so initiiert war, sondern eher durch meinen großartigen Vater, denn somit, siebzehn, achtzehn, hatte ich natürlich überhaupt keine Ahnung, was ich denn so machen soll.
00:11:37: Mein Vater sagte damals, da muss man natürlich ein bisschen weiter zurückgehen in Mitte der Achtziger.
00:11:43: Du pass auf, Dienstleistung ist die Zukunft des Mark heute sehr klar anmutend.
00:11:48: Aber damals war das nicht so, denn in den Achtzigern war viel Industrieproduktion etc.
00:11:53: Und es dachte du, bei zwei Sektoren, die da sich gut entwickeln, Bank und Hotels.
00:12:00: Und Hotels war damals noch viel, also war eigentlich gar nicht für einen Gymnasiasten eine Option, weil alle meine Mitschüler wollten entweder Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Soziologie, Pädagogik oder ähnliches studieren.
00:12:16: Ja, dann habe ich mich beworben und habe auch Ausbildungsstellen angeboten bekommen, sowohl in einer Bank, aber auch in einem Hotel.
00:12:25: Und ich habe mich für das Hotel entschieden, weil die Halle des Hotels auf mich schöner wirkte als der Kassenbereich der Bank.
00:12:37: So, und was?
00:12:39: Für eine Entscheidung ist das, auf deine Frage auch zu antworten, ist, was ist jetzt geplant?
00:12:44: und Zufall und ist das jetzt eine fundierte Entscheidung, die ich getroffen habe?
00:12:49: Sie ist emotional gewesen, ich fand das einfach dieses Flair schöner.
00:12:52: Und insofern glaube ich eine Prise Zufall.
00:12:56: Aber ab dann, und das muss ich wirklich sagen, war für mich immer klar, ich würde gerne einmal ein tolles Hotel leiten.
00:13:04: Mich hat fasziniert sicherlich die Ästhetik, des Ortes Hotel, seine Bedeutung als Begegnungsstätte, internationaler Gäste, nationaler Gäste, die Qualität des Essens, alles auch etwas, obwohl ich wirklich ein tolles Elternhaus hatte, nichts, was ich jetzt kannte.
00:13:25: Ich bin nicht groß geworden in einem Umfeld, in dem jetzt diese Hochwertigkeit in allem, was man tut, dauernd präsent war.
00:13:33: Und das hat mich natürlich mega angezogen.
00:13:36: So, und dann ... Da habe ich mir gedacht, so ein Hotel einmal zu führen, das wäre was.
00:13:41: Und jetzt ein bisschen fast forward, damit wir unsere Zeit auch ein bisschen im Auge halten.
00:13:45: Dann habe ich nur einmal in meinem Leben gedacht, dass was ich anders vielleicht machen könnte und dachte, Diplomaten, das finde ich auch interessant, Botschafter.
00:13:54: Das hat auch irgendwie so etwas Vergleichbares.
00:13:58: Und dann habe ich damals im Auswettigen Amt angerufen, ein paar Jahre nach meiner Ausbildung und dort gefragt, da werde ich so angerufen, guten Tag, mein Name ist Drang Marenbach.
00:14:07: Wie müsste ich denn sprechen, wenn ich Botschafter werden will?
00:14:10: Oder da hat die Telefonistin wahrscheinlich, denkt die heute noch, was das sind für ein Knabe.
00:14:15: Und ihr seht, wird das sicherlich lange vergessen haben.
00:14:17: Und dann sagt, ja, da stelle ich sie mal in die Personalabteilung durch.
00:14:20: Und dann hat er gesagt, ja, wir sind sie denn, ja, wir brauchen dann eher schon studierte Betriebswirt.
00:14:24: Ich glaube, oder Wissenschaftler, keine Ahnung, war Juristen.
00:14:27: Und das wollte ich alles nicht.
00:14:28: Und dann habe ich diesen Gedanken wirklich attaktergelegt und sehr konsequent.
00:14:33: darauf hingearbeitet.
00:14:35: Die Wahl der Orte, die Wahl der Hotels, das ist natürlich dann auch immer so gekommen.
00:14:40: Das ist nicht immer alles geplant gewesen, aber ich wollte immer ein Hotel führen.
00:14:45: Und insofern ist das ein Stern immer für mich gewesen, dieser Wunsch.
00:14:51: Und der hat mich auch geleitet.
00:14:53: und das, ja, das hat mich dann eben dahingebracht, wo ich heute bin.
00:15:02: Ja, das ist jetzt meine erste Frage gewesen.
00:15:06: Wie ging dieses tolle Leben oder diese Karriere so steil bergauf?
00:15:10: Aber geht es mir mal ein Thema, was viele Unternehmer beschäftigt hat, die Corona-Krise und wir haben das riesenglück gehabt.
00:15:16: Wir haben Schreiben bekommen, dass wir auf einmal als Schuhmacherbetrieb oder als Marschumacherei, als Not- und Grundversorger der Bundesrepublik Deutschland gelten und wir dürfen die ganze Zeit aufhaben.
00:15:27: ein Modellgewerbe sah das ganz anders aus und du hast ja bisher gerade just in der Zeit eingestiegen.
00:15:34: Also wie man beim Aktienkurs sagt, an sich, an sich, gefühlt im schlechtesten Zeitpunkt, wenn man das so sagen darf.
00:15:41: Und das war ja enorm herausfordernd.
00:15:44: Das gab Unsicherheiten, viel negative Energie.
00:15:48: Was dann ja über dich selbst, dein Team und auch über die Führung in dieser Zeit gelernt war, das war ja erst mal Stillstand.
00:15:54: Und du bist in einem Geschäftsmodell eingestiegen, es war nicht mehr, wenn ich so sagen würde, im Angestelltenfällen ist und jetzt warst du mit am Bord.
00:16:00: und wie bist du damit umgegangen?
00:16:04: Trotz deiner Ruhe, ich glaube kaum, dass du da jetzt hektischer geworden bist, aber auf einmal glaube ich, kam noch viel mehr Wind von vorn.
00:16:13: Also das war natürlich, wenn man einen Film machen würde, wäre wahrscheinlich dieser Plot eher unglaubwürdig gewesen für den Betrachter.
00:16:23: Denn der Zeitpunkt war wirklich absolut ungünstig.
00:16:26: Ja, ich habe, als ich im Mai begann, waren bereits die Hotels zu, die meine damaligen, ehemaligen Mitarbeiter, alle im Home Office, die neuen Mitarbeiter noch nicht da.
00:16:38: Und diese... Dieser Einschnitt war natürlich schon wirklich massiv.
00:16:44: Ich habe natürlich das große Glück, mit Thomas Althoff, einen Geschäftspartner an meiner Seite zu haben, der auch ein, der vom Grund auf ein Optimist ist und auch an Möglichkeiten glaubt.
00:16:59: Und das hat mir natürlich sehr geholfen, dass ich eben auch von seiner Seite diese, ja, diese emotionale und inhaltliche Unterstützung bekommen habe.
00:17:09: Ich muss jedoch sagen, dass das eine Zeit war, die mich selbst auch sehr gefordert hat und ich das erste Mal in meinem Leben auch eigene persönliche Belastungsgänzen gespürt habe.
00:17:23: Also ich habe da immer mal wieder Orden geklopft.
00:17:26: Was bedeutet das, wenn es ist ja keine unternehmerische Herausforderung, wenn auf einmal deine Geschäftsgrundlage exogen nicht mehr da ist?
00:17:36: Das heißt, du kannst dir ganz viele Dinge überlegen, aber du kannst eben nicht, die Hotels sind zu, die Restaurants sind zu, es darf keiner hin.
00:17:42: Da kannst du dir so viel Marketing und Kommunikationsprogramm ausdenken, es geht eben nicht.
00:17:47: Und die große Herausforderung war ja, wir wussten nicht, wie lange es ging.
00:17:51: Es gab von der Bundesregierung Einschätzungen, die dann sagten, Wenn es in Ordnung ist, dann sind wir dreiundzwanzig wieder da, wo wir vielleicht vor waren.
00:18:02: Und wenn es länger dauert, dann vielleicht noch ein bisschen später.
00:18:05: Und das war im Jahr zwanzigzwanzig.
00:18:06: Und wenn du dann schaust und sagst, haben wir jetzt zwei plus vielleicht drei Jahre vor uns, in denen nichts mehr geht.
00:18:13: Das ist schon eine sehr, sehr unangenehme Situation.
00:18:16: Und da darf man auch nicht verwechseln, dann ist sicherlich die Ruhe, die man vielleicht hat, ist nicht eine Ruhe, die man innerlich spürt.
00:18:25: Und innerlich spürt man eigentlich eine Daueranspannung, die nicht weggeht, für die auch nur ganz schwierig ein bis gar nicht Ausknopf zu finden ist.
00:18:34: Da kann man so lange spazieren gehen, was ich dann auch gemacht habe in meiner freien Zeit.
00:18:39: Und dann zog ich dennoch diese Ungewissheit, was passiert denn dann, wie ein Schlossgespenst an der Kette hinten an meinem Fuß immer hinterher.
00:18:50: Und das ist keine schöne Sache.
00:18:53: Ich glaube, wichtig ist ja, wenn wir darüber sprechen, was kann man draus lernen?
00:18:56: Ja, also das ist ja immer Krisen, irgendjemand ganz schlau ist, hat man gesagt, verpasse keine große Krise.
00:19:02: In Klammer, die hätte ich gerne verpasst, ich glaube, wir alle.
00:19:04: Aber die Erkenntnis ist ja, du lernst mehr über dich selbst.
00:19:08: Ja, du spürst noch mehr, wer du bist, was du kannst, wo deine Grenzen sind.
00:19:14: Und Jessica, wir haben vorhin drüber gesprochen, Demut hat auch etwas damit zu tun, dass man, man meint ja, Männer sowieso, wir können alles, wir sind nicht kaputtbar und so weiter und stark ohnehin.
00:19:25: Ich glaube, hat ja Herbert Grönemey auch mal schön besungen und dann kommt sowas und dann muss man auch selbst mit umgehen.
00:19:30: Wir haben die Krise aber standen, wir gemeinsam, auch die Mitarbeiter, man ist ja nicht alleine verantwortlich.
00:19:35: Und dann heute weiß ich, und das ist das Schöne, wenn jemand zu mir kommt und sagt, mir geht es nicht gut, ich habe aus meiner Sicht ein wirklich großes Problem, ich kriege das nicht gelöst, es belastet mich.
00:19:48: Es gibt ein Unterschied, wie ich heute darauf gucke.
00:19:52: Heute, vor Jahren, hätte ich vielleicht dieses Problem eingeordnet in mein eigenes kleines Universum und wäre vielleicht zu dem Schluss gekommen, du mach dir mal keine Sorgen, ja, es ist nicht so schlimm.
00:20:03: Heute fühle ich mehr, wie sich der Mensch fühlt, der bei mir sitzt und vielleicht kann ich dann ein bisschen ein besserer Ratgeber oder Unterstützer sein.
00:20:12: Insofern hat jede Krise auch irgendwas, was du mitnehmen kannst und ob es muss nicht gerade so was... existenzielles, fundamentales, viel Herausforderung und aus der Summe dessen, was du lernst und der Menge der Dinge, die du bewältigt hast, ergibt sich einfach eine gewisse Kraft, die du wiederum einsetzen kannst, wenn es um neue Dinge geht.
00:20:35: Du sagst ja auch, dass Wachstum findet vor allem in diesen intensiven und unbequemen Situationen statt.
00:20:40: Das heißt, wir brauchen sie ja auch, oder?
00:20:42: Gehst du jetzt ganz anders mit Krisen um, viel gelassener einfach, weil du weißt am Ende, Entsteht daraus vielleicht doch wieder was Gutes oder neuer Weg oder neuer Impulse?
00:20:52: Mit Sicherheit.
00:20:53: Das ist so, wenn ich mit meinen Eltern rede, die da nochmal dreißig Jahre weiter sind, die haben dann nochmal mehr erlebt.
00:20:59: Es ist, glaube ich, schon so, das nennen wir Erfahrung.
00:21:04: Ja, also Erfahrung macht uns, glaube ich, in Summe stärker, resilienter und befegt uns mehr, die Dinge, die uns erwarten, anzugehen.
00:21:14: Und so finde ich.
00:21:16: würde ich das genauso unterschreiben.
00:21:18: Sehr gut.
00:21:19: Lieber Franke, mein Podcast heißt der Handwerk und Haltung.
00:21:24: Welche Werte regenden deine Arbeit und und vor allem auch dein Privatleben?
00:21:31: Eine Frage, die kann man länger oder kürzer beantworten.
00:21:36: Ich werde mich für das kürzere, für die Prägnanz entscheiden.
00:21:40: Ich habe ein Leitgedanken, Vorsprung durch Menschlichkeit.
00:21:43: Es ist keine Plattitüde, sondern... Menschen interessieren mich in ihrer Facettenreichtum, in ihrer Unterschiedlichkeit.
00:21:50: Ich habe eigentlich drei Orientierungshilfen, die mir helfen, einigermaßen ordentlich durchs Leben zu gehen.
00:21:58: Das erste, ich glaube, fest an die den Wert der Freiheit des Einzelnen und auch und gerade an die damit verbundene Verantwortung.
00:22:12: Du bist in den meisten Fällen deines Glückes schmied, um im Handwerksjaggon zu bleiben.
00:22:19: Das bedeutet, du kannst dir die Karten legen, du gehst Risiken ein, du wirst dir verbelohnt, aber du kannst auch mal hinfallen.
00:22:27: Das Beides miteinander verbunden, du kannst ohne Freiheit, geht das eben.
00:22:32: Nicht und ohne Risiko eben auch nicht.
00:22:34: Das Zweite, ich glaube an das Solidaritätsprinzip.
00:22:39: Starke Schultern können mehr.
00:22:42: tragen als die Schwachen.
00:22:44: Das heißt, wir leben in einer Gemeinschaft, in einer Familie, in einer Stadt, in einem Land und das Prinzip ist wichtig, damit wir, denen es uns ja auch sehr gut geht, auch gut leben können und nicht direkt übermorgen ausgeraubt werden, weil wir die wenigen Profiteure von etwas sind und der Rest hat gar nichts.
00:23:05: Und das Dritte ist vielleicht ein Konvolut an Gedanken und das ist eher meine christliche Erziehung.
00:23:13: und da steht wahrscheinlich, wenn man, ich sag mal, die Gebote liest, steht ziemlich viel drin, an das ich glaube und versuche auch nachzuleben.
00:23:22: Das ist so die Antwort auf deine Frage.
00:23:25: Okay, vielen Dank.
00:23:26: Darf ich dich ganz kurz nochmal um eine Geschichte bitten, die du mir im Vorgespräch erzählt hast.
00:23:29: Du hast siebzehn und deine Geschichtslehrerin hat dir etwas, oder hat dir ein Bild mitgegeben vom Stein im Wasser und das jeder Haltung Kreise zieht.
00:23:39: Kannst du mir das nochmal, kannst du das nochmal ganz kurz erzählen und wie dich das im Nachhinein beeinflusst
00:23:44: hat?
00:23:45: Ja, es gibt ja im Leben viele Begegnungen und einige sind prägen als Diana.
00:23:51: Ich habe ja vorhin auch erwähnt, dass ich Geschichte mag.
00:23:54: Die Geschichtslehrerin, wir lasen Marques, hundert Jahre Einsamkeit, ein Buch, was in Kern sehr nihelistisch ist.
00:24:01: Ich sage mal ganz kurz, fast bedeutet... wird in dem Buch oder der Autor bringt zum Ausdruck.
00:24:06: Die Menschheit lernt am Ende nichts.
00:24:08: Das ist eine Frage der Zeit.
00:24:09: Da machen wir alle Fehler wieder.
00:24:11: Meistens sogar noch viel stärker.
00:24:14: Und da war ich als siebzehnjähriger total bütend.
00:24:16: Ja, als er gesagt hat, das ist ein das für einen Unsinn.
00:24:18: Ja, und dann, was soll der Geschichtsunterricht?
00:24:20: Dann lassen wir es sich lieber Fußball spielen.
00:24:23: Und das habe ich auch so artikuliert.
00:24:25: Und im Übrigen zu meiner Ruhe.
00:24:27: Ich habe als junger Mensch erst mühsam meine Energie.
00:24:32: in den Griff kriegen müssen.
00:24:34: Also das mutet sicherlich ungewöhnlich an, wenn er jetzt so mit mir spricht.
00:24:39: Aber als junger Typ, ich habe viele Tenschläge kaputt gehauen, ich war... Ich wusste nicht wohin mit der Energie und habe dann aber irgendwie dann mal verstanden, dass ich mal besser darauf achte, das positiv zu kanalisieren, weil das sehr abtörend ist für mein Umfeld, wenn ich so schnell, ich sag mal, keine Ahnung, den besagten Tennischläger in die Ecke fäffer.
00:25:00: Nun ja.
00:25:00: Also aber mit dieser Energie habe ich eben auf dieses Fazit des Buches reagiert und das weiß ich noch nicht, aber erzähle, spüre ich das auch und sage das also quatsch mit der Geschichte.
00:25:12: Sport machen ist besser, was soll das?
00:25:13: Und dann weiß ich, das habe ich sicherlich auch in so einer Energie, in einer jugendlichen Überheblichkeit, wie man das eben so macht.
00:25:19: Und meine Geschichte, sagt der Frank, da bleiben Sie mal kurz nach der Pause, nach der Klasse da und ich würde gerne mit Ihnen sprechen.
00:25:28: Und wieder will ich, weiß ich so aus meiner Erinnerung, es ist schon lange her, ich sage ja gut, was gibt es denn?
00:25:32: Dann sagt sie, setzen Sie sich, denn was ich Ihnen jetzt sage, wird sehr stark.
00:25:38: darüber bestimmen, wie sie ihr Leben leben.
00:25:40: Und wenn du so was Großes hörst mit Zipzeln, sagst du klar, sonst noch was.
00:25:45: Aber ich habe gesagt, gut, was gibt Zipzeln?
00:25:47: Dann hat sie über eine Metapher und das ist was du gerade Jessica auch ansprichst, etwas erklärt, was mich wirklich sehr geprägt hat.
00:25:54: Und zwar war ihre erste Frage, was passiert, wenn du ein Stein in ein Wasser wirfst.
00:26:09: Wenn du ein Stein in ein Wasser wirfst, hast du ein paar Kreise und du bist der Stein.
00:26:14: Und dann habe ich gesagt, was wie ich sehe aus den Steinen.
00:26:17: Nein, dein Handeln.
00:26:20: Der Stein symbolisiert dein Handeln.
00:26:23: Den ersten Kreis kannst du immer unmittelbar beeinflussen.
00:26:27: Und jetzt kommt der zweite Teil.
00:26:30: Du kannst übrigens nicht nicht handeln.
00:26:32: Eine Untätigkeit.
00:26:33: Ein Wegschauen.
00:26:34: Das, was du gerade in der Klasse hier so postuliert hast, dann geh ich lieber auf Fußball spielen, bringt doch sowieso nichts.
00:26:40: Doch, weil deine Untätigkeit, dein Nichtinteresse, dein Nichteinbringen, dein Nichteinmischen, dein Nichtgestalten wird eben auch Konsequenzen haben.
00:26:48: In welche Richtung auch immer.
00:26:50: Und das weiß ich, das habe ich gehört.
00:26:52: und du, wenn man jung ist oder auch älter, wenn du etwas hörst, Auch wenn du es vielleicht nicht annehmen möchtest, weißt du relativ schnell im Kern, dass da was dran ist.
00:27:01: Wenn dich jemand kritisiert, ja, in deiner Person und du willst das nicht hören, spürst du aber trotzdem im Kern, oh, da ist aber irgendwas dran, da muss ich drüber nachdenken.
00:27:10: Und so war das auch.
00:27:10: Und das kocht mir dann unter der Bettecke hoch, viele, viele Male.
00:27:13: Und irgendwann habe ich das als meine Lebensmaxime auch verstanden, sagt, da du nicht handeln kannst, versuche immer, dich für etwas Einzusetzen, Dinge vorwärts zu bringen.
00:27:25: Vielleicht auch ein kleiner Rückgriff auf den Matthias.
00:27:29: Das ist eben auch ein Typ, der macht.
00:27:33: Und in meinem Leben habe ich unendlich viele Dokumentarfilme kennengelernt.
00:27:37: Menschen, die mir sehr genau gesagt haben und beschrieben haben und sicherlich auch richtig beschrieben haben, warum jetzt etwas gerade so nicht funktioniert.
00:27:45: Ich habe ganz wenige Menschen kennengelernt und das hat mich bei Matthias immer so beeindruckt, die sagen, ja, das ist irgendwie schwierig, aber wir finden einen Weg, dass ... zu tun und das finde ich faszinierend.
00:27:55: Und so danke ich bis heute meiner Geschichtslehrerin, dass sie diesen jungen Frank mit siebzehn in seiner Energie und auch in seiner jugendlichen Überheblichkeit gesagt hat, dass man auf mein lieber Solofts und nicht anders ist.
00:28:08: Vielen Dank, Frank.
00:28:10: Dass du das, dass du mich dann auch so siehst.
00:28:12: Also bei mir ist es manchmal ein ganz anderer Antrieb, weil ich einfach sage, es muss ja irgendwie weitergehen.
00:28:17: Die Alternative ist, wir machen den Laden zu und wir haben, glaube ich, auch hier mit Wickham und Stor, da mit Schudock.
00:28:21: Ich bin gerade total happy.
00:28:22: Ich schulde mal jetzt seit vier Jahren.
00:28:24: Diesen Monat ist Break Even.
00:28:25: Und letztes Jahr sah das Geschäftsunternehmen noch ganz anders aus und... Ja, deswegen.
00:28:31: Ich lerne auch dazu, stets dazu und denke auch, mit der Ruhe und einer gesissen Beständigkeit klappt es dann auch, anstatt zu früh einfach die Flintinscon zu werfen haben.
00:28:42: Ja, und das ist Jessica und Matthias.
00:28:44: Wir machen diesen Podcast ja nicht, um uns mit uns nur zu unterhalten.
00:28:49: Das könnten wir ja auch ohne Mikrofon tun, sondern wir so ja auch... über etwas zu sprechen, um vielleicht auch dem ein oder anderen einen Anstoß zu geben, ohne Anspruch auf Richtigkeit oder auf Exklusivität.
00:29:02: Aber ich glaube, das ist ja, was wir dringend brauchen.
00:29:05: Ich würde mir so wünschen, dass es uns in der Gemeinschaft gelingt, uns mehr Geschichten zu erzählen, dass es sich extrem lohnt, sich für etwas einzusetzen und dass die Intensität von Herausforderungen.
00:29:18: Wenn du spürst, dass etwas intensiv ist, bist du auf dem richtigen Weg.
00:29:23: Ja, das ist wie im Sport, wenn jemand sagt, lass hundert Meter sprinten.
00:29:26: In sechzehn Sekunden, es würden wir alle hinbekommen, weil das ist jetzt nicht besonders schnell.
00:29:32: Aber wenn wir eine Zeit definieren, die anspruchsvoll ist oder wenn wir, ich sag mal, die Latte vielleicht dann doch auf eins zu mal achtzig legen und einfach nicht auf eins, zehn.
00:29:41: Ja, dann natürlich stehst du davor und denkst dir, wie komme ich darüber?
00:29:44: Aber dann Natürlich überlegst du, vielleicht muss ich trainieren, ich muss das Skills mehr erwerben, ich brauche Hilfe, ich brauche ein Team und so weiter.
00:29:51: Und wenn wir das gemeinsam machen und wenn ich auch auf unser schönes Land schaue, auf die Situation in der wir sind, dann ist doch alles los bei.
00:30:00: Wir haben so viele First World Problems und wir glauben immer, das ist jetzt so wahnsinnig schwierig.
00:30:05: Guckt eure Reis doch mal durch die Gegend, guckt doch mal wo es anders ausschaut und kommst du nämlich schnell wieder zurück und sagst, Okay, Herausforderungen sind da, wir müssen viel tun.
00:30:15: Ärmel hochkrempeln, machen gemeinsam, ja, und vor allen Dingen auch Spaß daran haben.
00:30:20: Ich verstehe einfach nicht, warum hier Land auf, Land ab, der Eindruck entsteht und wahrscheinlich denken das auch gar nicht so viele, vielleicht auch hoffe ich eine Minderheit, dass Arbeit eben nur der notwendige Weg in die heißersehnte Pensionierung.
00:30:36: Und das würde ich einfach verwerben, sagen Leute, Arbeiten macht Spaß.
00:30:40: Es ist ein, es arbeitet ein solch schöner Teil des Lebens.
00:30:44: Wenn du etwas findest, was du liebst, dann musst du ja nie arbeiten selbst, wenn du arbeitest.
00:30:49: Und das vielleicht so auch als Message, lass uns darüber sprechen, lass uns da emotional und geistig unterhaken, weil darum geht es.
00:30:56: Und dann ist das wie Bob, der Baumeister, was ihr über den kennt und dann sagt, ihr seid ja auch.
00:31:00: Sehr gut sogar, ja.
00:31:01: Genau von unseren Kindern, ja.
00:31:03: Jo, wer schaffen das, sagt der kleine Mann.
00:31:05: Ja auch immer.
00:31:06: Klar.
00:31:07: Wir haben noch eine andere tolle Parallele, dass wir beide sehr langjährige Beziehungen haben.
00:31:14: Gut, jetzt bin ich ein Ticken, jünger als du, aber Silvan und ich sind jetzt in Summe auch noch in sechsundzwanzig Jahre zusammen.
00:31:19: Schöne, achtzehn Jahre verheiratet.
00:31:21: Du und Silke seid jetzt schon seit vierzig Jahren zusammen.
00:31:24: Und bei uns beiden ist das gleiche auch in Bezug auch mit den Kindern.
00:31:29: Die Familie gibt den größten Halt.
00:31:31: Und entscheidend ist ja auch bei dir noch vielleicht viel mehr als bei mir.
00:31:34: Wir sind in eine Partnerschaft eingegangen.
00:31:37: Da haben wir bei Null angefangen.
00:31:39: Ja, ich habe in der ersten Ausbildung zum Steuerfachangestellen gemacht, dann zum Schuhmacher.
00:31:42: Alle haben mich ausgelacht, wie kann man das machen?
00:31:44: Und man hat dann im Hintergrund immer noch einen Menschen, der zu einem steht und an einem glaubt.
00:31:49: Und ich glaube auch, das dürfen wir auch nie vergessen, die Frauen, die wir haben, da dürfen wir sehr dankbar sein, haben immer zu uns gestanden.
00:31:58: In vier Momenten, wo wir, glaube ich, weg waren, du in der Hotellerie, ich im Vertrieb mit den Schuhen, wo bin ich über der Welt, überall rumgereist, um zwei beinigen Schuhe zu verkaufen.
00:32:06: Und da denke ich auch, wie wichtig ist dieses Fundament für deine berufliche Entscheidung?
00:32:11: Ich kann es ja fast schon mitbeantworten, weil sie, glaube ich, da sehr ähnlich sind.
00:32:16: Und wie sehr muss Silke da auch als Partnerin gerade in der Seite eines Hoteliers im Allgemeinen flexibel sein?
00:32:23: Ich glaube, nicht nur du musst für den Beruf geschaffen sein, sondern auch deine Partnerin.
00:32:29: Danke, dass du mir diese Frage stellst, weil es ist in der Tat so, dass Silke natürlich ein so wesentlicher Teil meines, der wesentlichste Teil meines Lebens ist.
00:32:43: Im Übigen sind ja unsere Partner die einzigen Familienmitglieder, die wir uns aussuchen können.
00:32:50: hat mir jemand gesagt, und wenn du darüber nachdenkst, das stimmt, du kannst dir deine Eltern nicht aussuchen, die Kinder kannst du ja auch nicht aussuchen, aber deinen Partner, den du willst, den kannst du ja aussuchen.
00:32:58: Das ist der einzige Teil deiner Familie, über den du sozusagen der freiwillig zu dir kommt und umgekehrt.
00:33:03: Und die Silke ist... ist natürlich eine sehr starke Frau immer gewesen, also auch für mich nicht immer leicht zu handeln, aber natürlich ein Mensch mit auch einem eigenen Leben, mit eigenen Interessen und Überzeugungen.
00:33:20: und das hat mir natürlich immer auch, so hat sie mir den Raum zugestanden und umgekehrt auch, dass wir beide eben auch diesen Bewegungsradius brauchen.
00:33:32: Und in einer guten Partnerschaft ist das ja so, weil ich glaube, das funktioniert in Partnerschaften, wenn das nicht sich ausgeht.
00:33:42: Deshalb nicht, weil irgendwann der eine oder andere entscheidet, den anderen umzumodulieren.
00:33:49: Das heißt, du triffst den Menschen und du verliebst dich in jemandem ja aus bestimmten Gründen.
00:33:56: Natürlich sicherlich auch, weil man sich auch optisch attraktiv findet.
00:33:59: Das ist ja auch normal.
00:34:01: die erste Entscheidung, aber dann wesentlicher, was das für ein Mensch ist.
00:34:05: Und da haben sie, glaube ich, immer auch gut darauf aufgepasst, dass wir uns natürlich beeinflussen, aber dass wir uns nicht verändern wollen und eben den Raum geben.
00:34:16: Und der Raum insofern ist natürlich, Matthias, wie du sagst, als Hotelier bist du total viel auf Reisen.
00:34:23: Als Gastgeber bist du natürlich, wenn du beruflich unterwegs bist, immer für die anderen da.
00:34:29: Deine Partnerin steht ein bisschen eben an deiner Seite und da musst du auch genügend Selbstbewusstsein haben, das zu tun.
00:34:37: Und für die Silke so sehr sie, glaube ich, auch die Hotels schätzt und natürlich auch gerne in schönen Hotels ist es für sie nicht wichtig.
00:34:46: Und dann hat sie natürlich uns zwei farbelhafte Söhne geschenkt.
00:34:51: Und das ist natürlich schon etwas was ausgesprochen.
00:34:56: dazu beiträgt, dass ich ein glücklicher Mann bin und wissen, dass du dafür aber auch dein Leben lang etwas tun musst.
00:35:08: Das klingt jetzt so und ist auch nicht so, dass ich das jetzt immer richtig mache, aber ich versuche irgendwie zu erklären, was ich so tue, was wir so tun und letztlich musst du immer auch dich irgendwie beim anderen Bewerben.
00:35:23: Du musst dich auch attraktiv halten.
00:35:26: Du musst dich auch miteinander auseinandersetzen.
00:35:29: Und wann hast du, ich sag mal, deine Frau oder deinen Partner mal das letzte Mal intensiv angeguckt, ja, wie er oder sie ausschaut, ja, wirkt ja so wirklich und nicht nur beiläufig.
00:35:42: Und da bin ich dankbar, dass die Silke eben da meine Seelenverwandte ist, die mich in all diesen Schägenzeiten auch da durchgetragen hat.
00:35:52: Wir haben über Corona gesprochen, ist auch nicht spaßig.
00:35:55: Wenn der Typ, den du geheiratet hast, da irgendwie dauernd irgendwo im Stofa sitzt und vor sich hingrühbelt.
00:36:02: Und das musste er auch irgendwie mittragen.
00:36:04: Und da bin ich wirklich, hat der liebe Gott es gut mit mir gemeint in all diesen Belangen.
00:36:11: Das war so schön.
00:36:12: Es fällt mir schwer, das Thema zuwächsen.
00:36:16: Dankeschön, dass du das für uns geteilt hast.
00:36:18: Wunderbar.
00:36:18: Ich würde aber doch gerne noch mal... sozusagen auf deine aktuelle Position zu sprechen kommen, bis ja an der Spitze der Althoff-Hotels.
00:36:26: Du führst drei Marken unter einem Dach und mich würde interessieren, welche Philosophie einten, die doch sehr unterschiedlichen Konzepte.
00:36:33: Also, wir sind ja ein inhabergeführtes Familienunternehmen, gegründet von Thomas Althoff vor einundvierzig Jahren und wir beschäftigen Es ist keine Werbung, nur als Einordnung der beschäftigten Zweitausend Mitarbeiter.
00:36:47: Wir haben achtzehn Hotels, ja, also es ist ein, es ist jetzt schon ein veritarbes Unternehmen geworden.
00:36:55: Es bleibt aber Inhaber geführt.
00:36:56: Das heißt, Thomas Rialto von dich versuchen eben auch als Inhaber diesen persönlichen Spirit einzubekommen, also diesen Familien-Spirit.
00:37:05: Was heißt das?
00:37:07: Vielleicht ein Stückchen mehr näher zu den Mitarbeitern.
00:37:10: Das können wir natürlich auch nicht zu jedem einzelnen Mitarbeiter da bei der bei zweitausend Kolleginnen und Kollegen haben, aber dass wir den Spirit aufrechterhalten und dass wir uns natürlich als Hoteliers selber führen.
00:37:24: Bei uns sind alle Althoff Hoteliers, Hoteliers, egal welche Funktion sie haben.
00:37:29: Wir sind alle Gastgeber, wir kümmern uns um andere und wir haben uns natürlich sehr stark auch drei Themen verschrieben.
00:37:37: Sicherlich Architektur, also und Design und Kunst.
00:37:40: Und übrigens, das habe ich von Matthias viel lernen dürfen, weil er weiß nicht, ob er das in seinem Podcast schon mal erwähnt hat.
00:37:46: Er ist ja wirklich ein Kunstkondisseur.
00:37:49: Und das ist vor uns auch wichtig.
00:37:51: Diese Rolle nimmt bei uns Thomas Altoff ein, der auch sehr kunstaffin ist.
00:37:55: Dann natürlich diese... Dienstleistungsqualität, das ist so das Dritte.
00:37:59: Und wir lieben das gute Essen bei Altorf.
00:38:02: Du hast gesagt natürlich, Altorf Collection, fünf Sterne Hotels, wirklich tolle Preziosen, die Ameron Collection, wunderbare Häuser und natürlich Urban Loft, unsere junge Lifestyle-Marke mittendrin.
00:38:14: Cool, co-working, coole Musik, coole Kunst.
00:38:17: Also ein schönes Universum an Angeboten.
00:38:22: Frank, wenn ich dich so sehe und jetzt nicht nur Altorf, sondern... Seitdem ich dich kenne, du standest für mich immer so für einen Typus Hotel, Grand Hotel.
00:38:33: Und das sind für mich immer gewesen, auch mittlerweile wohl vielleicht auch öfters mal ins Brenners geben.
00:38:38: Oder auch jetzt im Schloss Beensberg noch zu den Zeiten auch von Matthias Kienze, wo er auch da war.
00:38:42: Das sind für mich weniger Hotels, das sind ja für mich immer eher so kleine Welten, wie ich das war.
00:38:46: Du kommst ja in so einen Rückzugsort, was du so heutzutage fast gar nicht machst.
00:38:50: Und das macht nicht unbedingt das Design aus oder ob da irgendwie die modernste Fliesearmatur ist.
00:38:55: Und das macht ja das aus, was in diesem Hotel ist, was du gerade erzählt hast, was jeder der Mitarbeiter der Hotelier ist und sich empfängt und sich vielleicht noch an dich erinnert und genau weiß, was du morgens gerne trinkst oder ist.
00:39:06: Und dafür stehst du.
00:39:07: Das ist natürlich auch für mich so die, aus meiner Sicht auch die Reisekultur an diesen Orten zu fahren und genau das noch erleben zu können.
00:39:16: Glaubst du, das Ganze hat noch eine Zukunft?
00:39:18: Und was macht ihr, das wird mich interessieren, um die nächste Generation darauf vorzubreiten?
00:39:23: Ihr habt drei tolle Marken, aber ich sehe dich typisch Grand-Hotellerie.
00:39:27: Ich würde dich mal behaupten, immer noch dein Herz.
00:39:30: Auch wenn das andere toll ist, aber ich sehe dich eher in einem klassischen Hotel als in einem so modernen Designhotel.
00:39:35: Ich bin einfach so direkt.
00:39:37: Was tut man da, um das weiterhin dieses Feuer am Brennen zu halten?
00:39:43: Also die wunderbare Nachricht ist, der Mensch hat ein Reisegehend.
00:39:47: Das heißt, genetisch, glaube ich, ist das in uns allen verankert, dass wir gerne auch woanders sind, dass wir Orte besuchen, die sich auch unterscheiden von unserem Zuhause.
00:40:00: Das heißt, wir fahren in andere Städte, wir fahren in andere Länder und wir fahren in andere Hotels.
00:40:07: Und das ist auch etwas, was – und sofern hat das Corona eher bestätigt in der Retrospective – dieser Wunsch, das hat man ja gemerkt, ist ja noch intensiver geworden.
00:40:17: Sieht das heute auch die Menschen reisen?
00:40:20: Wie verrückt.
00:40:21: Jetzt setzt das voraus, dass es uns allen relativ gut geht, dass man immer ein Euro mehr übrig hat, von dem man auch eine Reise bezahlen kann.
00:40:28: Also das Fundament des Reisens, das wird uns noch viele Jahre, Jahrzehnte erhalten bleiben.
00:40:36: Das ist mal die Basis.
00:40:38: Natürlich ändern sich die Dinge.
00:40:41: Grand-Hotels, wenn du sie so, wir bauen ja... zwei neue, wie du weißt, das Domhotel in Köln, direkt am Dom, wie der Name so sagt, eines der ältesten Grand Hotel in Europa und dann mit dem Florentin ein weiteres tolles Grand Hotel in Frankfurt.
00:40:59: Und wir bauen diese Häuser natürlich, weil wir total daran glauben, dass diese Welten gemocht und nachgesucht sind.
00:41:07: So.
00:41:08: Das ist der Beginn, jetzt ändern sich natürlich Wünsche.
00:41:12: Guck einfach mal in die Restaurants, also wir haben ja Topköche engagiert, aber das Zeremoniell, das sehr lange Essen ja, White Glove Service, ja dieses vielleicht formalisierte, das ist auch bei uns natürlich etwas, wir reagieren natürlich auch in unserem Angebot auf eine, würde ich sagen, auf eine gewisse Deformalisierung, wobei und das finde ich ganz wichtig.
00:41:37: Es heißt nicht, nur weil jemand seine Krawatte ablegt, dass damit auch den Stil nicht mehr möchte.
00:41:46: Also Stil, Begegnungskultur, Aufmerksamkeit, tolles Essen, vielleicht ein bisschen zügiger serviert.
00:41:54: Ein Restaurantambiente, wo vielleicht... die Gestaltung in ihrer Modernität oder die Musikauswahl vielleicht kontemporärer ist, ja natürlich.
00:42:04: Aber das ist doch überhaupt nicht zu überraschendes.
00:42:06: Nimm eine Chronik eines tollen Hotels.
00:42:09: Schlägst du auf, ein Hotel ist einhundertfünfzig Jahre und du siehst, bebildert, wie sich dieses Hotel entwickelt hat.
00:42:16: Und eins wird dir auf einmal ganz klar, dass diese erfolgreichen Hotels immer innoviert haben.
00:42:22: Und ich glaube... Also, weil die Menschen immer werden reisen wollen, geht es darum, dass wir als Hotelier die Welt in der Anmutung, wie wir etwas machen, so weiterentwickeln, dass die Menschen und die Gäste sich wohlfühlen.
00:42:39: Und darum geht es, lieber Matthias, also Hotels als Orte der Begegnung sind nicht nur notwendig, sondern geliebt und beliebt und der Hotelier und der Gastronom muss sie so gestalten.
00:42:52: nicht nur die Tapeten, sondern eben auch die Art, wie man miteinander umgeht, dass die Menschen sich wohlfühlen.
00:42:58: Und deswegen, Grandes sind deshalb grand, weil sie das gut können.
00:43:04: Ja.
00:43:04: Das weiß ich aus eigener Farbe, weil ich in vielen Hotels ja auch meinen Schufertrieb gemacht habe und mir, glaube ich, in den letzten zwanzig Jahren da auch ein schönes Bild vermachen durfte.
00:43:12: Darum ist es auch eine eigene Angelegenheit, warum das so wichtig ist, weil viele sagen auch bei uns, hoffentlich gibt es euch noch lange mit den Schuhen und genauso sehe ich das für eure Branche, wo ich denke, ich hoffe es einfach, dass das weiterhin so ein Bestand hat und die nächsten das genauso bauen.
00:43:28: Danke.
00:43:29: Danke.
00:43:30: Frank, jetzt komme ich zum bisschen etwas diametralen.
00:43:33: Wie ich es jetzt immer gesagt habe, was ich an dir so begeisterungsfähig finde, ist ja diese Ruhe und diese Gelassenheit, die du ausstrahlst.
00:43:40: Im privaten ist es aber ganz anders, da bist du ja dem Rennsport verpflichtet, fährst selbst, hast ja auch dein, wie ist es, ein Simulator, wo du dann fahren kannst.
00:43:50: und High Speed ist auch natürlich ein ganz anderes Thema, ist das dann so der Ausgleich, weil man würde ja eher denken, dass du jetzt vielleicht, wenn man dich nicht kennt, Yoga machst.
00:44:00: Ich will es jetzt nicht lachhaft machen, also nicht falsch verstehen.
00:44:03: Also Yoga ist super, ich habe es auch mal gemacht, für mich war es das nichts, ich such auch andere Themen.
00:44:07: Aber sowas würde ich eher zu trauen, wo ich sage, okay, der ist der Hut dann dadurch, weil er solche Aktivitäten hat und nicht so etwas mit Geschwindigkeit, mit Speed und solchen Themen.
00:44:17: Ist das genau der Ausgleich?
00:44:18: Also dieses Diametrale, wo ich sage, das suche ich, damit ich das andere, da kann ich mich austoben?
00:44:23: Oder wie kommt das diese Begeisterung für etwas, was gar nicht im ersten Moment wenn man dich nicht gerne zu dir passen würde.
00:44:31: Ich glaube, ich habe sicherlich ein Febel für Geschwindigkeit.
00:44:34: Ich bin ja als junger Kerl, weil ich mich freiwillig bei den falschen Megern beworben, weil ich unbedingt eben auch so ein Thrill wollte und bin dann aus einem rausgesprungen, aus Helikopter, Flugzeugen, Ballons, bei Tag, bei Nacht.
00:44:46: Und ich habe schon diese Faszination für Bewegung und für ... die Notwendigkeit sich extrem konzentrieren zu müssen, damit es auch gut klappt.
00:45:01: Das finde ich unglaublich spannend.
00:45:04: Deswegen mag ich natürlich auch das Autofahren, das sportliche Fahren, die Geschwindigkeit, die damit verbunden ist.
00:45:12: Ich bin übrigens aber kein Rase.
00:45:13: Du siehst mich niemals mit siebzig durch Nord fahren.
00:45:15: Ich habe auch keine Lust, andere von der Autobahn zu schießen, sondern dafür gibt es Rennstrecken oder Veranstaltungen, die das abrufen.
00:45:21: Aber ich habe einen die Geschwindigkeit, die auch das Wagen, ja auch eben zu sagen, das mache ich jetzt, dass ich bin total nervös, ich weiß das erst mal, dass ich auf eine Rennstrecke gefahren bin, weil ich tierisch nervös bin, auch sofort von einer Rennstrecke geflogen, weil ich mich verbremst hatte.
00:45:39: Aber diese Puls, diese Pulserhöhung, ich bin aber auch kein Abenteurer oder ein Mensch, der unkalkulieren bei Risiken angeht, aber ich finde es mir diese Intensität, mit der du dich dann diese Aufgabe widmen muss, weil du kannst, wenn du das mal so, wenn du zum Flugzeug springst, kannst du nicht, keine Ahnung, an irgendwas denken, was esse ich heute Nachmittag, sondern musst voll fokussiert sein.
00:46:03: Und wenn du schnell fährst, musst du gut konzentriert sein.
00:46:06: So, und das finde ich natürlich mega, mega.
00:46:10: Und deswegen mache ich das gerne.
00:46:13: Okay, cool.
00:46:14: Spannend.
00:46:14: Großartig.
00:46:15: Ich würde aber sagen, wir sind jetzt schon bei unseren drei Klassikern.
00:46:18: Ja.
00:46:19: Jetzt zum Abschluss, Frank, ich sage es euch immer wieder, jeder muss dran glauben, weil ich möchte auch etwas sagen, was immer gleich zum Schluss auch abläuft.
00:46:27: und darum meine drei Fragen.
00:46:30: Welcher Moment in deinem Leben hätte einen eigenen Schuh verdient und wie sehe dieser Schuh aus?
00:46:37: Das erste Mal, dass ich Seeke gesehen habe, nämlich im Flugzeug, ich war siebzehn, sie war fünfzehn über Grönland.
00:46:48: Das ist ein tiefer Moment für mich.
00:46:52: Und für mich wären das wunderschöne Wildleder, Lover, natürlich Maas gemacht.
00:47:00: Sehr schön.
00:47:00: Danke.
00:47:02: Dann weißt du, ich bin ja eigentlich ein lebender Kunstsehper.
00:47:05: Auch so ein paar Vorlieben.
00:47:05: Ich glaube, wir sind uns auch ähnlich, dass wir sehr in die Tiefe gehen mit unseren Hobbys und unseren Interessen.
00:47:10: Bei mir ist es ja auch das Thema Wein.
00:47:12: Und dazu, an welches Glas erinnerst du dich am liebsten zurück?
00:47:17: Und was war das für ein Wein?
00:47:20: Ein Weißer Merlot in unserem Restaurant-Studio-Berief in Zürich.
00:47:28: Weiß noch genau, was das für einer war, welcher Weißer Merlot?
00:47:32: Nein, ich weiß nur, dass es ein weißer Melo war, denn ich kannte Melono als Rotwein.
00:47:37: Deswegen?
00:47:38: Deswegen frage ich gerade.
00:47:40: Weil das hört man nicht oft.
00:47:41: Ja, den gibt es eigentlich auch nur im Tessin.
00:47:44: Im Deutschland wird er wenig getrunken, weil er einfach wenig exportiert wird.
00:47:47: Und das fand ich aber mega.
00:47:49: Okay.
00:47:50: Ja, ich will auch immer noch dazulernen und einmal schauen, was da gibt.
00:47:54: Letzte Frage.
00:47:55: Gibt es einen Gegenstand in deinem Leben, den du niemals wegwerfen würdest?
00:48:02: Ich habe einen Schlüsselanhänger, den habe ich von dem Jahrzehntelangen Concierge in Brenners Park Hotel bekommen.
00:48:10: Dieser hatte ihn von seinem Vorgänger bekommen.
00:48:14: Also er ist ungefähr einhundert Jahre alt.
00:48:17: Auf der einen Seite ist das Logo des Hotels und auf der anderen Seite Christophorus.
00:48:26: Und diesen Anhänger würde ich nicht.
00:48:31: missen wollen oder weggeben.
00:48:34: Sehr schön.
00:48:35: Ja, vielen lieben Dank, Frank.
00:48:38: Vielen Dank für die Tiefe.
00:48:39: Das war für mich jetzt auch wieder ein ganz besonderer Podcast.
00:48:43: Und ich muss für mich selbst sagen, ich lag genau richtig, dass ich wusste, ich hätte dich so wahnsinnig gerne dabei.
00:48:47: Also danke für deine Zeit, danke für die Antworten.
00:48:49: Ich freue mich total auf die Ausstrahlung und ja, euch auf jeden Fall ein schönes Wochenende, dir und Silke.
00:48:56: Matthias, danke dir, Jessica.
00:48:58: Ich danke dir.
00:48:59: Frank, also ich muss auch nur sagen, es hat mich wirklich total berührt.
00:49:02: Also ich habe immer noch Gänsehaut.
00:49:03: Vielen Dank für diesen empathischen, tiefen Einblick, dass du bei uns warst und eine absolute Freude, dich kennenzulernen.
00:49:09: Gerne.
00:49:10: Dankeschön.
00:49:11: Vielen Dank, Matthias.
00:49:12: Ja, der Dank ist jederseits meinerseits, liebe Jessica, für die tolle Moderation, die Vorbereitung und natürlich auch für die Durchführung.
00:49:20: Danke dir.
00:49:21: Dankeschön fürs Zuhören.
00:49:23: Uns gibt es ja alle zwei Wochen immer am Mittwoch und falls ihr uns noch nicht abonniert habt, dann macht das gerne.
00:49:29: Und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.
00:49:30: Bis dahin, alles Gute.
00:49:31: Tschüss!
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